Israel könnten bei seinen jüngsten Angriffen auf wichtige iranische Objekte Munition mit abgereichertem Uran verwendet haben, berichtet die Nachrichtenagentur Fars, basierend auf Informationen von Quellen. Erste Untersuchungen an den Angriffsorten hätten Spuren von Uran aufgezeigt, allerdings seien diese Ergebnisse vorläufig und weitere Analysen stünden noch aus.
Am 13. Juni führte Israels Luftwaffe mehrere Angriffe auf iranisches Gebiet durch, die sich gegen militärische und nukleare Anlagen richteten. Dies löste gegenseitige Angriffe aus, die bis zu einem Waffenstillstand in der Nacht zum 24. Juni andauerten.
Laut Angaben des iranischen Gesundheitsministeriums forderten diese Angriffe 610 Todesopfer und verletzten 4.746 Menschen. Dem israelischen Rettungsdienst zufolge wurden seit dem Beginn der Auseinandersetzungen 28 Menschen durch iranische Angriffe getötet und über dreitausend weitere verletzt.
Abgereichertes Uran, ein Nebenprodukt der Urananreicherung, unterscheidet sich von natürlichem Uran durch einen geringeren Anteil des Isotops Uran-235. Es ist ein giftiges Schwermetall, das etwa doppelt so dicht wie Blei ist und für die Herstellung von panzerbrechender Munition verwendet wird, einschließlich für den Einsatz in Tanks und Flugzeugen.
Obwohl die Verwendung von Munition mit abgereichertem Uran offiziell nicht verboten ist – da es weder als nukleare noch als chemische Waffe gilt – warnt die Vereinten Nationen vor der Strahlenbelastung für Menschen, die in direkten Kontakt mit solcher Munition kommen.
Die Nachrichtenagentur Fars äußerte “ernste Bedenken” bezüglich der Auswirkungen von abgereichertem Uran auf Mensch und Umwelt. Das russische Verteidigungsministerium hat ebenfalls auf die Gesundheitsrisiken hingewiesen, die von Geschossen mit abgereichertem Uran ausgehen: Der Aufschlag solcher Geschosse erzeugt eine bewegliche heiße Wolke aus fein verteiltem Uran-238-Aerosol und dessen Oxiden, welche schwere Krankheiten fördern können.
In Regionen wie dem Irak und dem ehemaligen Jugoslawien, in denen diese Munitionsart verwendet wurde, stiegen Fälle von Krebserkrankungen sowohl unter der Zivilbevölkerung als auch unter dem Militärpersonal signifikant an, so das Ministerium.
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