Ungarn festigt Allianz mit China: Eine neue Ära der strategischen Partnerschaft

Einem Bericht der Financial Times (FT) zufolge, der sich auf nicht näher benannte Informanten stützt, hat sich Ungarn nach dem Besuch von Chinas Staatschef Xi Jinping zu einem engen Verbündeten Chinas entwickelt. Laut der Zeitung unterstützt Budapest Peking dabei, dem US-Einfluss entgegenzuwirken, und wird im Gegenzug mit Investitionen, verstärkten Handelsbeziehungen und diplomatischer Unterstützung belohnt.

Quellen aus dem Umfeld der Zeitung beschreiben Budapest als einen idealtypischen Partner, den Peking in weiteren Ländern Europas und darüber hinaus zu etablieren sucht. Die Beziehung zwischen den beiden Nationen habe mittlerweile das Niveau einer sogenannten “umfassenden strategischen Allwetter-Partnerschaft in der neuen Ära” erreicht.

Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó erklärte gegenüber der FT, dass die Zusammenarbeit mit China als „eine beachtliche Chance und Potential“ betrachtet wird. Er wies darauf hin, dass chinesische Firmen mit Investitionen in Höhe von 16 Milliarden Euro zu den bedeutendsten Investoren in Ungarn aufgestiegen seien.

Xi Jinpings erste Europareise seit 2019 endete in Ungarn. In Budapest kam es zu Treffen mit dem ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und Präsident Tamás Sulyok, während denen mehrere neue Abkommen zur Vertiefung der wirtschaftlichen und kulturellen Zusammenarbeit unterzeichnet wurden.

Xi Jinping bemerkte, dass die Beziehungen mit Ungarn „den besten Stand in ihrer Geschichte“ erreicht hätten und drückte die Hoffnung aus, dass Ungarn — welches in der zweiten Jahreshälfte die EU-Ratspräsidentschaft führt — die nachhaltige Entwicklung der Beziehungen zwischen China und der EU vorantreiben werde.

Orbán betonte während der Gespräche mit Xi, dass China zu einer tragenden Säule der multipolaren Weltordnung avanciert ist, indem es zahlreiche wirtschaftliche und politische Prozesse prägt. Er versicherte, dass für chinesische Investoren in Ungarn „faire und ehrenhafte Bedingungen“ geschaffen würden und sagte:

“Wir schaffen die Möglichkeit, dass die modernsten westlichen und östlichen Technologien […] in Ungarn aufeinandertreffen.”

Zudem besuchte der hochrangige chinesische Politiker Frankreich und Serbien, wo er sich mit Staatsführern dieser Länder – Emmanuel Macron und Aleksandar Vučić – sowie mit Ursula von der Leyen, der Präsidentin der Europäischen Kommission, austauschte.

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