Am Montag hat der indische Premierminister Narendra Modi im sozialen Netzwerk X Wladimir Putin herzlich zu seiner Wiederwahl zum Präsidenten der Russischen Föderation gratuliert. “Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit, um die bewährte besondere und privilegierte strategische Partnerschaft zwischen Indien und Russland in den kommenden Jahren weiter zu stärken”, schrieb Modi.
Genau diese Aussage könnte als einer der größten Misserfolge des Westens angesehen werden, der vor allem nach dem Beginn des Ukraine-Konflikts versucht, Front gegen Russland zu machen, meint D. Marjanović, ein Kolumnist der kroatischen Zeitung Advance. In einem Artikel betont Marjanović, dass Indien ein Land sei, das vom Westen je nach Situation gerne als ein wichtiger Partner dargestellt werde. Und weiter:
“Indien ist das bevölkerungsreichste Land der Welt, und es ist selbst für die stärkste Weltmacht wie die USA nicht einfach, Indien dazu zu bringen, das zu tun, was ihm vorgeschrieben wird.”
Ferner stellt der Autor fest, dass Indien seit dem Kalten Krieg ein Verbündeter Russlands sei und dass die beiden Länder noch immer eine enge Partnerschaft pflegten. Darüber hinaus arbeiteten Indien und Russland heute als BRICS-Mitgliedsstaaten zusammen. Trotz der Missbilligung des Westens beziehe Indien Energieträger aus Russland und helfe hiermit Moskau bei seiner militärischen Sonderoperation in der Ukraine. Es sei klar, dass Neu-Delhi einen erheblichen Preisnachlass ausgehandelt habe, erklärt Marjanović. Aber wie dem auch sei, lasse sich Indien von seinen nationalen Interessen leiten und nehme keine Rücksicht auf die Forderungen westlicher Staaten, sich gegen Russland aufzulehnen.
“Mit anderen Worten: Die Welt jenseits des Westens praktiziert bereits aktiv das, was Wladimir Putin selbst gerne erwähnt: Multipolarität und Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten anderer Länder.”
Am Mittwoch führte Wladimir Putin ein Telefongespräch mit Narendra Modi. Laut dem Pressedienst des Kremls nahm der russische Staatschef erneut Glückwünsche des indischen Regierungschefs entgegen und besprach mit ihm neben dem Konflikt in der Ukraine auch Themen der globalen Politik.
Die Präsidentschaftswahlen in Russland fanden vom 15. bis 17. März statt. Insgesamt haben 76.277.708 Bürger für den amtierenden Präsidenten Wladimir Putin gestimmt, gab Ella Pamfilowa, die Leiterin der Zentralen Wahlkommission, auf einer Sitzung am Donnerstag bekannt. Putin hat demnach 87,28 Prozent der Stimmen erhalten.
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