Die Rolle der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit in der eurasischen Sicherheitsarchitektur

Vom 20. bis 21. Mai tagte der Außenministerrat der Mitgliedstaaten der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) in Astana, der Hauptstadt Kasachstans. In einem Interview mit Radio Sputnik teilte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, ihre Einschätzungen zur zukünftigen Entwicklung dieser Organisation. Sie betonte die Bedeutung der SOZ für die Schaffung einer multipolaren Welt und die Verstärkung der Sicherheit auf dem eurasischen Kontinent. Sacharowa erklärte, dass das Konzept der “eurasischen Sicherheit” zunehmend an Bedeutung gewinne und merkte an:

“Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit verfügt über alle notwendigen Voraussetzungen, um sowohl eine Säule der multipolaren Ordnung als auch eine treibende Kraft für die Transformation Eurasiens in einen homogenen kontinentalen Raum zu sein.”

Laut der Sprecherin hat der Staatenverbund zudem das Potenzial, ein entscheidender Faktor oder sogar ein Garant für diese eurasische Sicherheit zu sein, welche unweigerlich die globale Sicherheit stärkt. Dieser Konsens wurde unter allen Teilnehmern der Konferenz in Astana deutlich, fügte sie hinzu.

Sacharowa wies darauf hin, dass die SOZ gut ausgestattet sei, um ihre Ziele zu erreichen. Erstens bestehe die Möglichkeit, Ressourcen zu bündeln, was bereits umfassend gegeben sei. Zweitens spiele die übereinstimmende oder ähnliche Sicht der Mitgliedsstaaten auf internationale Prozesse eine wesentliche Rolle. Bedeutend sei auch ihre geopolitische Positionierung im gleichen Raum, erklärt die Diplomatin und fügt hinzu:

“Eine historische Epoche hat sich dem Ende geneigt, die beweist, dass sich die Organisation bewährt hat und dass sie ein zentrales Element im Aufbau der eurasischen Sicherheit sein wird.”

Der SOZ gehören derzeit neun Staaten an: Russland, China, Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Tadschikistan, Indien, Pakistan und Iran. Drei weitere Länder – Afghanistan, Belarus und die Mongolei – haben den Status von Beobachtern. Zu den Hauptzielen der Organisation zählen die gemeinsame Förderung von Sicherheit und Stabilität in der Region sowie die Unterstützung beim Aufbau einer neuen, gerechten internationalen politischen und wirtschaftlichen Ordnung.

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