Das liberal gesinnte Dokumentarfilmfestival Artdocfest, das von Witali Manski geleitet wird, hat wieder einmal Pech gehabt. Erst musste Manski, der als ausländischer Agent in Russland anerkannt ist, die Idee aufgeben, das Festival in Russland zu veranstalten, wo es seit Jahren beheimatet war. Einer der Gründe war die Störung der Festivaleröffnung im März des Jahres 2022 – damals meldeten Unbekannte der Polizei die angebliche Verminung des Oktjabr-Kinos, in dem die Veranstaltung stattfinden sollte, woraufhin das Publikum evakuiert und das Kino geschlossen wurde. Außerdem übergoss ein Unbekannter Witali Manski damals mit roter Farbe.
Dann, im Jahr 2023, wurde das Artdocfest in Jerewan verboten, nachdem Manski in einem unbedachten Facebook-Post die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges im Karabach-Krieg beschrieben hatte, die er während einer Reise nach Baku miterlebt hatte.
Und jetzt also Usbekistan. Wie Manski selbst auf Facebook berichtet, habe das usbekische Kulturministerium die Vorführungen im Rahmen des Dokumentarfilmfestivals “Artdocfest/Asia” abgesagt. Medienberichten zufolge verlangten Unbekannte, die zur Vorführung des Films “Ostfront” kamen, den Abbruch der Veranstaltung. Das Portal RBK vermeldet dazu:
“Die Filmvorstellungen wurden abgesagt, nachdem eine Vorführung des Films ‘Ostfront’ (über freiwillige Sanitäter in der ukrainischen Armee) auf dem Festival in Taschkent verhindert worden war, so Manski.
‘Alle weiteren Filmvorführungen des Festivalprogramms wurden untersagt. Diese Maßnahme wurde auf Anweisung des usbekischen Kulturministeriums getroffen’, schrieb der Festivalpräsident.
Das Artdocfest/Asia-Filmfestival wurde am 2. April in Taschkent eröffnet und sollte seiner Webseite zufolge bis zum 8. April laufen. Die Filme wurden im Ausstellungsraum 139 Documentary Center gezeigt. Neben den Filmvorführungen sollte das Festival auch Begegnungen zwischen den Regisseuren und dem Publikum umfassen.”
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