Im Anschluss an die kriegerischen Auseinandersetzungen im Gazastreifen plant die US-Regierung, eine beratende Rolle in der Verwaltung und beim Wiederaufbau dieses Küstengebietes einzunehmen. Laut Informationen von Politico, gestützt auf Aussagen von vier anonymen US-Beamten, wird intern ein Vorschlag diskutiert, der vorsieht, einen US-Beamten als obersten zivilen Berater einer überwiegend palästinensischen Sicherheitskraft einzusetzen. Dieser Beamte würde allerdings nicht direkt im Gazastreifen, sondern außerhalb stationiert.
Angeblich überlegt die Biden-Administration, diesen Beamten auf der Sinai-Halbinsel oder in Jordanien, das als Hauptverwaltungszentrale dienen könnte, zu stationieren. Diese Überlegungen sind Teil eines größeren Plans, der sich mit der Nachkriegsordnung und den “Tag danach”-Szenarien beschäftigt. Zu diesen Strategien zählen auch Maßnahmen zur Förderung des Wirtschaftswachstums und zum Wiederaufbau der im Krieg zerstörten Städte Gazas.
Zudem bemüht sich die US-Regierung, arabische Länder wie Ägypten, Marokko und die Vereinigten Arabischen Emirate als Partner in der geplanten Friedenstruppe zu gewinnen. Die genauen Aufgaben und Befugnisse des zivilen Beraters sind noch Gesprächsgegenstand in Washington. Doch das Ziel ist klar: Die USA möchten nach dem Konflikt in Gaza eine führende Rolle bei der Bewältigung der Folgen spielen, wie Politico weiter berichtet.
Erst kürzlich betonte Israels Premierminister Benjamin Netanjahu in einem Interview mit CNN, die Notwendigkeit einer dauerhaften Demilitarisierung Gazas nach einer Niederlage der Hamas. “Wir streben nach einer zivilen Verwaltung, die von Gaza-Bürgern geleitet wird, die nicht mit der Hamas in Verbindung stehen”, erklärte er.
Die Diskussionen über die Beraterrolle zwischen dem Weißen Haus, dem Pentagon und dem Außenministerium verdeutlichen das Bestreben der Biden-Regierung, eine zentrale Rolle in den Entwicklungen rund um Gaza zu spielen, selbst wenn die Kämpfe dort pausieren sollten, berichtete Politico.
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