Warnung an britische Soldaten: Risiko des Datenklaus durch russische Hacker in Estland

Im Zuge der bevorstehenden NATO-Übung Swift Response in Estland, wurde britischen Militärangehörigen eine Warnung vor potenziellem Datenklau ihrer Handys durch russische Hacker ausgegeben, wie The Times berichtet. Diese Information wurde den britischen Truppen offiziell mitgeteilt.

Einheiten, die sich auf elektronische Kriegsführung spezialisiert haben, gaben an, dass insbesondere die Familien der Soldaten im Visier stehen könnten. Von den Handys könnten persönliche Kontaktinformationen der Familienmitglieder ausgelesen werden, wie ein Kommunikationsoffizier der UK Airborne Squadron erläuterte. Dabei seien die größten Risiken die Geolokalisierung und der Datenzugriff auf Mobiltelefone.

Nach einem Vorfall während einer Übung im Jahr 2017 in Estland, bei dem Soldaten über ungewöhnliche Vorfälle mit ihren Handys berichteten, darunter der Verlust von Kontakten, wurden die Sicherheitsprotokolle verschärft. Die neuen Richtlinien schreiben vor, dass Soldaten ihre SIM-Karten entfernen und ausschließlich an gesicherten Hotspots das Internet nutzen dürfen.

Die Times berichtet zudem über die spezifischen Anweisungen bezüglich der Handynutzung für britische Soldaten. Diese umfassen das Verbot, arbeitsbezogene Informationen in sozialen Netzwerken zu teilen, die potenziell zum Nachteil der Person oder ihrer Kameraden verwendet werden könnten. Ferner müssen die Telefone während Übungen und Missionen in den Schlafsälen aufbewahrt werden.

Am 3. Mai wurde der Geschäftsträger der russischen Botschaft in Deutschland vom Auswärtigen Amt einbestellt. Grund dafür war ein Hackerangriff auf den E-Mail-Server der SPD im Januar 2023, hinter dem die Gruppierung APT28 vermutet wird, die Verbindungen zum russischen Militärgeheimdienst haben soll. Das tschechische Außenministerium vermeldete ebenfalls Angriffe von APT28 auf mehrere tschechische Einrichtungen in 2023.

Kurz darauf kommentierte die NATO, dass APT28 Regierungsbehörden und kritische Infrastrukturen in Mitgliedsländern, einschließlich Litauen, Polen, der Slowakei und Schweden, angegriffen habe. Die NATO stufte diese Hacker als von Russland unterstützt ein und äußerte Bedenken über Russlands mögliche hybride Aktionen gegen das Bündnis. Das russische Außenministerium wies die Vorwürfe als unbegründete Spekulationen zurück und kritisierte sie als Versuch, “die antirussische Karte zu spielen”.

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