Spannungen im Nahen Osten: USA und Israel streben Deeskalation mit Hisbollah an

Die USA und Israel setzen darauf, dass eine baldige Verringerung der intensiven Kämpfe in Gaza der libanesischen Hisbollah die Option eröffnet, ihre fast täglichen Angriffe an der Grenze einzustellen. Dies könnte die Region vor einem umfassenden Krieg bewahren, teilten US-amerikanische und israelische Beamte der Times of Israel an diesem Dienstag mit.

Die Vereinigten Staaten wollen verhindern, dass sich der Konflikt an Israels Nordgrenze zu einem totalen Krieg ausweitet. Washington strebt eine nachhaltige diplomatische Lösung an und setzt seine Hoffnung auf einen Waffenstillstand in Gaza, der zugleich zu einem Frieden zwischen Israel und der Hisbollah führen soll, wie es aus westlichen Berichten hervorgeht.

Als bedeutender Verbündeter Irans, betrachtet die Hisbollah in Libanon Israel als Hauptfeind. Die jüngste Zunahme von Raketenangriffen auf den Norden Israels durch die Hisbollah hat erhebliche Besorgnis ausgelöst, erklärte der Pentagon-Chef Lloyd Austin. “Ein erneuter Konflikt zwischen Israel und der Hisbollah könnte leicht zu einem regionalen Krieg eskalieren, der verheerende Folgen für den Nahen Osten hätte,” warnte er und betonte, dass Diplomatie der beste Weg sei, um eine weitere Eskalation zu vermeiden.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah hat eine Drohung ausgesprochen, dass im Falle eines Krieges “kein Ort von unseren Raketen verschont” bleiben werde und warnte, dass Zypern involviert sein könnte, sollten die Israelis dortige Flughäfen und Stützpunkte nutzen.

Auf israelischer Seite wurden vom Nordkommando Pläne genehmigt, offensive Maßnahmen zur Zurückdrängung der Hisbollah einzuleiten.

Laut israelischen Angaben soll die Hisbollah gemäß der UN-Resolution 1701 sich über den südlibanesischen Litani-Fluss zurückziehen. Der Fluss, welcher parallel zur israelisch-libanesischen Grenze fließt, liegt etwa 30 km nördlich davon. Es gibt jedoch einen signifikanten Gegensatz: Israel verliert allmählich die Geduld, während die Hisbollah erst dann zu einem Abkommen bereit ist, wenn im Gazastreifen eine dauerhafte Waffenruhe erreicht wird, wozu Netanyahu bislang nicht bereit ist.

Tausende von Kämpfern, die von Iran unterstützt werden, sind bereit, in den Libanon zu kommen und sich der Hisbollah im Kampf gegen Israel anzuschließen, sollten die Spannungen zu einem vollständigen Krieg eskalieren, so Beamte und Analysten der von Iran unterstützten Gruppen.

Seit die Hamas im Gazastreifen Anfang Oktober 2023 Südisrael angegriffen hat, was zu einem Krieg in Gaza führte, kommt es entlang der libanesischen Grenze zu Nordisrael fast täglich zu Schusswechseln.

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