Am Freitag trafen sich in der belarussischen Hauptstadt Minsk der russische Präsident Wladimir Putin und sein belarussischer Amtskollege Alexander Lukaschenko, berichtet die Nachrichtenagentur RIA Nowosti.
Das rund zweistündige Treffen drehte sich vorrangig um Energieversorgung und Sicherheitspolitik. Lukaschenko schlug vor, die Bedingungen für russische Energielieferungen an Belarus dauerhaft festzulegen. Putin kündigte an, dass der Aufbau eines gemeinsamen russisch-belarussischen Energiemarktes bereits im Gange sei.
Des Weiteren betonte Putin, dass Russland Belarus im Bereich der Nukleartechnologie unterstützen wird. Er bezog sich dabei auf die für November 2023 geplante Fertigstellung eines Atomkraftwerks in Belarus und sagte:
“Natürlich sind wir daran interessiert, unseren belarussischen Freunden weiterhin Hilfe beim Ausbau ihrer Nuklearindustrie zu leisten und die Kooperation in anderen Hochtechnologiebereichen zu verstärken.”
Auch das Thema eines gemeinsamen Verteidigungsraumes wurde intensiv erörtert. Putin erklärte:
“Wir behandeln die Sicherheit von Belarus wie die Sicherheit der Russischen Föderation. Das ist der Schlüssel unserer Zusammenarbeit in diesem Bereich.”
Lukaschenko äußerte sich zu den russisch-belarussischen Militärübungen und betonte, dass beide Länder sich auf alle Möglichkeiten vorbereiten, ohne jedoch eine Eskalation anzustreben:
“Die Welt ist instabil und gefährlich, wir dürfen keinen Fehler machen, wie es Mitte des letzten Jahrhunderts der Fall war. Wir eskalieren die Situation jedoch nicht, wir benötigen keinen Krieg, wir diskutierten heute nur über friedliche Perspektiven.”
Putin sprach außerdem über die bevorstehende Aufnahme Belaruss in die Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ). Er verwies darauf, dass die offizielle Aufnahme während des Gipfels der Organisation im Juli in Astana, Kasachstan bekannt gemacht werde:
“Belarus wird das zehnte Mitgliedsland der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit.”
Putin war bereits am späten Abend des 23. Mai zu einem offiziellen Besuch in Minsk eingetroffen.
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