Schwindender Rückhalt für Ursula von der Leyen in der EU-Politik

Obwohl das Boulevardblatt Bild lediglich von Brüsseler Gerüchten berichtet, ist alleine die Erwähnung, dass die Wiederwahl der EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen möglicherweise scheitert, ein Indiz für ihre schwindende Unterstützung.

In diesem Zusammenhang hebt Bild hervor, dass von der Leyen ihren Parteifreund Markus Pieper die Position als EU-Mittelstandsbeauftragter nicht sichern konnte und der noch immer nicht vollständig aufgeklärte Skandal um SMS-Nachrichten im Zusammenhang mit dem Pfizer-Deal. Ihre ohnehin knapp bemessene Mehrheit, die vor fast fünf Jahren ihre Wahl ermöglichte, scheint immer unerreichbarer:

“Die Grünen sind von der stark abgeschwächten ‘Green Deal’-Politik enttäuscht, die Liberalen betrachten sie als Hauptverursacherin von Bürokratie und die EU-Sozialisten zeigen sich äußerst verärgert darüber, dass von der Leyen nach dem Massaker der Hamas uneingeschränkt Israels Position unterstützte.”

Außerdem ist die Unterstützung durch die Regierungschefs der 27 EU-Mitgliedstaaten fragwürdig. Bild führt als Beispiel den französischen Präsidenten Emmanuel Macron an, der unter erheblichem Druck steht und “weit hinter der rechtsextremen Le Pen” bei den EU-Wahlen zurückliegt.

Potenzielle Kandidaten für ihre Nachfolge könnten der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis, der kroatische Ministerpräsident Andrej Plenković und die maltesische Parlamentspräsidentin Roberta Metsola sein.

Die Motivation hinter der Berichterstattung der Bild über “das Tuschelthema in Brüssel” könnte jedoch darin begründet sein, dass von der Leyens Unterstützung auch innerhalb der CDU nachlässt. “Am Freitag wurde bekannt, dass die CDU in den ersten Wahlkampfwochen nicht mit Plakaten von der Leyen werben wollen – angeblich aus rein taktischen Gründen.”

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