Benny Gantz verlässt Netanjahus Kabinett aus Unzufriedenheit mit dessen Politik

Benny Gantz, ein zentraler Akteur im Kabinett von Israels Premierminister Benjamin Netanjahu, hat seinen Rücktritt offiziell bekannt gegeben.

Gantz, der ehemalige Verteidigungsminister Israels und Mitglied des sogenannten Kriegskabinetts, trat erst kurz nach Beginn der Auseinandersetzungen mit der Hamas im Oktober des vergangenen Jahres im Amt an. Er verließ das Kabinett in Ablehnung der politischen Richtung unter Netanjahu und verkündete seinen Rücktritt am Sonntag.

In einer Stellungnahme erklärte er: “Netanjahu hindert uns daran, auf dem Weg zu einem echten Sieg voranzukommen.” Weiter führte er aus:

“Deshalb verlassen wir die Notstandsregierung heute mit schwerem Herzen, aber voller Entschlossenheit.”

Des Weiteren rief Gantz dazu auf, einen Wahltermin festzulegen und mahnte Netanjahu, “nicht zuzulassen, dass unsere Nation auseinandergerissen wird”.

Obwohl Gantz’ Partei, Israel Resilience, mit nur sechs Sitzen in der Knesset vertreten ist, könnte sein Rücktritt dennoch weitreichende Auswirkungen auf die politische Landschaft Israels haben.

Kurz nach der Rücktrittsankündigung von Gantz zogen sich auch der ehemalige IDF-Stabschef Gadi Eizenkot und Knesset-Mitglied Yehiel Tropper aus dem Kabinett zurück und äußerten ähnliche Bedenken.

Netanjahu drückte auf der Plattform X, vormals Twitter, sein Bedauern über Gantz’ Rücktritt aus und appellierte an ihn, “den Kampf” nicht aufzugeben und stattdessen die Kräfte zu bündeln. Der Premierminister betonte seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit jeder zionistischen Partei, die zum „Sieg über unsere Feinde beiträgt“.

Bereits im Mai hatte Gantz gedroht, zurückzutreten, falls Netanjahu bis zum 8. Juni keinen Postkonfliktplan für den Gazastreifen vorlege. Eine für Samstagabend anberaumte Pressekonferenz sagte Ganz jedoch kurzfristig ab, nachdem die israelische Armee die Befreiung von vier israelischen Geiseln durch die Hamas bekanntgegeben hatte.

Weiterführende Informationen – Hamas-Führung an arabische Vermittler: “Wir werden die Waffen nicht niederlegen”

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