Israels Stromnetz: Eine Schwachstelle im Konflikt mit der Hisbollah

Das israelische Stromnetz ist laut einem Bericht der Zeitung Haaretz möglicherweise stark gefährdet, sollte es zu einem Angriff durch die Hisbollah kommen. Ein Krieg könnte dazu führen, dass Israels Strominfrastruktur binnen 72 Stunden schwer beschädigt wird und das Land dann “unbewohnbar” wäre. Diese Einschätzung wird auch von jemandem gestützt, der für die Überwachung und Verwaltung des israelischen Stromnetzes im Regierungsauftrag zuständig ist. Diese Person warnt, dass Israel auf einen solchen Angriff, der zielgerichtet die Stromversorgung treffen könnte, nicht vorbereitet sei.

Shaul Goldstein, Leiter des israelischen Netzbetreibers Noga, thematisierte dieses Risiko auf einer Konferenz, die vom Institut für nationale Sicherheitsstudien (INSS) in Sderot organisiert wurde. Er bekräftigte, dass Israel nach einem dreitägigen Stromausfall “unbewohnbar” sein würde. “Unsere gesamte Infrastruktur, einschließlich der Glasfasernetze und der Häfen, ist anfällig – und ich möchte hier nicht einmal auf vertrauliche Aspekte eingehen”, erklärte er.

Ein Bericht von Reuters legt nahe, dass die Hisbollah über ein Arsenal von über 150.000 Raketen und Geschossen verfügt, die jede Region in Israel erreichen können. Zu ihrem Waffenarsenal gehören laut eigener Aussage unter anderem Präzisions-, Panzerabwehr-, Luftabwehr- und Schiffsabwehrraketen und auch Drohnen. Zwischen Israel und der Hisbollah sind die Drohgebärden in den letzten Tagen intensiver geworden.

Kürzlich hat die Hisbollah Aufklärungsdrohnen nach Israel entsandt, deren Abfangversuche durch die israelische Armee erfolglos blieben. Die Drohnen lieferten Bilder von kritischen infrastrukturellen Stellen, darunter der Hafen von Haifa. Die Veröffentlichung dieser Bilder ereignete sich zeitgleich mit Gesprächen, die der US-Gesandte Amos Hochstein im Libanon führte, um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah zu verhandeln.

Zudem berichtete Haaretz über Warnungen von Hochstein, laut denen ein Krieg mit der Hisbollah möglicherweise zu einem umfangreichen Angriff Irans auf Israel führen könnte. Diese Sorge besteht vor dem Hintergrund möglicher Gegenmaßnahmen der Hisbollah aus dem Libanon. Als Reaktion aur die zunehmenden Drohungen gegenüber Israel droht die israelische Regierung damit, bei nicht endenden Angriffen neue Militäraktionen auch auf den Libanon auszuweiten, ähnlich derer im Gazastreifen.

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