Im Viertel Al-Zaytoun in Gaza-Stadt haben am Wochenende heftige Auseinandersetzungen zwischen Hamas-Kämpfern und den israelischen Verteidigungskräften (IDF) stattgefunden. Dies geschah trotz der Behauptung Tel Avivs vor einigen Monaten, die Hamas sei im nördlichen Teil dieser Region besiegt worden.
Die IDF hat auch ihre Präsenz in der nördlich von Gaza-Stadt gelegenen Stadt Dschabaliya verstärkt. Militärquellen zufolge haben sich dort Kämpfer des bewaffneten Arms der Hamas neu formiert.
Ein Hamas-Kommandeur teilte dem Sender Al-Mayadeen mit, dass es den eindringenden israelischen Panzern nicht gelungen sei, eine Position nahe einer Klinik im Stadtteil Al-Zaytoun zu halten. "Der Widerstand hat die dortigen Truppen in den letzten beiden Tagen mit Mörsergranaten und Panzerabwehrraketen unter Beschuss genommen… Der Artillerie- und Luftangriff auf das Viertel geht weiter", erklärte der Kommandant.
Wie israelische Medien am Samstag berichteten, bereitet sich das Militär ursprünglich für Operationen in Rafah vor, verlagert nun aber seine Kräfte nach Dschabaliya.
Die IDF habe nach eigenen Angaben Geheimdienstinformationen erhalten, dass Hamas versuche, ihre zerstörte Infrastruktur in Dschabaliya wiederherzustellen. Vor einem erneuten Einsatz wurde die Zivilbevölkerung des dortigen Flüchtlingslagers aufgefordert, die Gegend zu verlassen.
In Rafah, im südlichen Teil des Gazastreifens, finden ebenfalls starke Gefechte statt. Laut israelischen Behörden befinden sich dort die letzten beiden Bataillone der Hamas.
Die Kämpfer der Hamas verbundenen Kassam-Brigaden und die Quds-Brigaden des Palästinensischen Islamischen Dschihads (PIJ) leisten heftigen Widerstand gegen die IDF, während Zehntausende Zivilisten aus der überfüllten Stadt verzweifelt fliehen, wie Medien berichteten.
Am Samstag wurden die Bewohner Rafahs, die an Ägypten grenzt, von der israelischen Armee aufgefordert, auch das Stadtzentrum zu räumen. Die Bodenoperationen Israels hatten zu Beginn der Woche in den östlichen Außenbezirken von Rafah begonnen.
Laut einem Bericht der Washington Post bieten die USA Israel geheimdienstliche Unterstützung an, um auf eine Großoffensive in Rafah zu verzichten und stattdessen Hamas-Führer und unterirdische Tunnel aufzuspüren.
Weiterführende Informationen – Hamas greift erneut Grenzübergang Kerem Schalom an – Israel setzt Operation in Rafah fort