USA setzen Waffenlieferungen an Israel aufgrund von Bedenken aus

Ein hochrangiger US-Regierungsbeamter hat bestätigt, dass die USA letzte Woche eine geplante Bombenlieferung an Israel nicht durchführten. Grund dafür waren Bedenken bezüglich Israels langfristigen Invasionsplänen in die Stadt Rafah. Die unterbrochene Lieferung bestand aus 1.800 Bomben à 907 Kilogramm und 1.700 Bomben à 226 Kilogramm, erklärte der anonyme Beamte. Die israelische Regierung habe auf die Bedenken der USA nicht adäquat reagiert, eine endgültige Entscheidung bezüglich des weiteren Vorgehens stehe noch aus.

Israelische Beamte zeigten sich beunruhigt über die Zurückhaltung der Lieferung, wie sie gegenüber der US-Website Axios äußerten. Israel hatte am Dienstag Panzer nach Rafah entsandt und die Kontrolle über den Grenzübergang zu Ägypten übernommen. Das Weiße Haus in Washington hatte zuvor erklärt, dass es sich bei dem Einsatz nur um eine “begrenzte Operation” handele. Über eine Million Flüchtlinge aus dem Gazastreifen haben in Rafah Schutz gesucht, während die israelischen Streitkräfte im Norden gegen die Hamas kämpften. Die israelische Regierung betrachtet Rafah als mutmaßliche letzte Hamas-Bastion.

Der US-Beamte äußerte, dass die USA mit Israel über alternative Methoden zur Bekämpfung der Hamas in Rafah sprechen wollten, die den humanitären Bedürfnissen der dortigen Zivilbevölkerung entsprechen. Weiterhin führte er aus, dass die USA seit April eine detaillierte Überprüfung von Waffenlieferungen an Israel durchführten, besonders von Waffen, die in Rafah eingesetzt werden könnten, da eine solche Operation dort immer wahrscheinlicher werde. Insbesondere der Einsatz von 900-Kilogramm-Bomben in dicht besiedelten Gebieten wie Rafah könnte verheerende Folgen haben, wie bereits in anderen Teilen Gazas beobachtet wurde.

Die USA sind durch massive Waffenlieferungen an Israel in der Kritik, möglicherweise Mitschuld an Kriegsverbrechen im Gazastreifen zu tragen. Gegen Benjamin Netanjahu, den israelischen Ministerpräsidenten, könnte eine Anklage vor dem Internationalen Strafgerichtshof drohen aufgrund der Vorwürfe von Kriegsverbrechen. Seit 2021 laufen in Den Haag Ermittlungen gegen die Hamas und Israel wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen im Gazastreifen.

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