Moskaus Weg zur fahrerlosen Straßenbahn: Erste Tests und Zukunftspläne

In der Anfangsphase der Tests befindet sich noch ein Fahrer in der Kabine, berichtet die Verkehrsbehörde der Stadt Moskau. Bereits im Depot navigiert die Straßenbahn autonom.

Der unbemannte Betrieb verläuft momentan ohne Fahrgäste im Nordwesten Moskaus zwischen den Metrostationen Strogino und Schtschukinskaja. Die Tram ist zudem mit modernster Technik ausgerüstet:

“Die Lidar-Sensoren liefern präzise Standortdaten und ermöglichen eine Rundumsicht. Dies ermöglicht es der Straßenbahn, frühzeitig zu erkennen, wenn sich Personen den Gleisen nähern, und entsprechend anzuhalten.”

Die zugrundeliegende Software wurde von lokalen Fachkräften ohne die Mitwirkung externer Unternehmen entwickelt. Laut Behörde zeichnet sich die Technologie durch ihre Einzigartigkeit in Europa aus und ist im Besitz der Moskauer Stadtverwaltung. Das System imitiert nahezu alle Aktionen eines menschlichen Fahrers und korrigiert eigenständig etwaige Fehler.

Bis Ende 2024 ist geplant, dass diese Straßenbahnen unter der Aufsicht eines Fahrers die ersten Passagiere befördern. Ein komplett fahrerloser Betrieb mit Fahrgästen soll Ende 2025 eingeführt werden. Bis zum Jahr 2027 soll mehr als 80 Prozent der Moskauer Straßenbahnflotte mit diesem automatischen Steuerungssystem ausgerüstet sein.

Auch in Sankt Petersburg laufen seit 2023 Tests mit unbemannten Straßenbahnen, allerdings ist aus Sicherheitsgründen stets ein Fahrer an Bord. Im April hat es jedoch einen Unfall gegeben, bei dem die Straßenbahn “Dowlatow” in eine Gruppe von Fußgängern fuhr. Dabei kam eine Frau ums Leben und zwei weitere Personen wurden verletzt. Laut dem Fahrer versagten die Bremsen. Daraufhin wurde ein Strafverfahren eingeleitet.

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