Das russische Ermittlungskomitee hat Einzelheiten zu den Vorwürfen gegen Generalleutnant Wadim Schamarin veröffentlicht. Schamarin, der stellvertretende Generalstabschef der russischen Streitkräfte, wurde am späten Mittwochabend festgenommen und steht unter dem Verdacht, Bestechungsgelder in Höhe von 36 Millionen Rubeln (entspricht über 366.000 Euro) angenommen zu haben. Diese Summe soll ihm zwischen April 2016 und Oktober 2023 von der Firma Telta gezahlt worden sein, die Funkkomponenten und -geräte herstellt. Alexei Wyssokow, der Geschäftsführer von Telta, und Hauptbuchhalterin Jelena Grischina, die die Gelder angeblich überreichten, wurden ebenfalls inhaftiert.
Nach Angaben der Ermittler zielte die Bestechung darauf ab, den Umfang der von Telta im Rahmen eines staatlichen Rüstungsvertrags gelieferten Produkte zu erhöhen und eine bevorzugte Behandlung zu sichern. Schamarin soll die erhaltenen Gelder nach eigenem Ermessen verwendet haben.
Für Generalleutnant Schamarin, der zwei Monate in Untersuchungshaft bleiben muss, könnten nach dem einschlägigen Artikel des Strafgesetzbuches, bis zu 15 Jahre Haft drohen.
In den letzten Wochen gab es bereits mehrere Festnahmen innerhalb der russischen Militärführung. Darunter befanden sich der stellvertretende Verteidigungsminister Timur Iwanow und Generalleutnant Juri Kusnezow, Leiter der Hauptpersonalabteilung im Verteidigungsministerium, die ebenfalls der Bestechung beschuldigt werden. Außerdem wurde Generalmajor Iwan Popow, der ehemalige Kommandeur der 58. Armee, wegen Verdachts auf Diebstahl festgenommen.
Weitere Informationen zum Thema – Bericht: Russlands Vize-Generalstabschef wegen Bestechung verhaftet