Der russische Präsident Wladimir Putin hat ein neues Gesetz unterzeichnet, das die Errichtung eines nationalen, multifunktionalen digitalen Dienstes in Russland ermöglicht, der ebenfalls als nationaler Messenger dienen wird.
Von der russischen Regierung wird ein Betreiber für diese Plattform ernannt werden. Laut dem Gesetz wird der Dienst mit einheimischer Software entwickelt und soll täglich von über 500.000 Personen genutzt werden.
Sergei Bojarski, Vorsitzender des Duma-Ausschusses für Informationspolitik, merkte an, dass dieser Dienst weit mehr als nur eine Messenger-App sein wird: “Er wird viele interessante und einzigartige Funktionen bieten.”
Der Dienst wird Kommunikationsmöglichkeiten in der russischen Sprache, den offiziellen Sprachen der Republiken innerhalb der Russischen Föderation und anderen Sprachen der Völker Russlands bieten, einschließlich der Möglichkeit, Telefonanrufe zu tätigen. Zudem wird die Plattform Werbung in diesen Sprachen schalten.
Darüber hinaus wird der Dienst Zugang zu einer Vielzahl von staatlichen und kommerziellen Dienstleistungen ermöglichen. Nutzer können beispielsweise auf Informationen in ihren persönlichen Dokumenten wie dem Reisepass oder dem Studentenausweis zugreifen, die von verschiedenen Organisationen und staatlichen Stellen ausgestellt wurden. Diese Informationen können genutzt werden, um das Alter zu verifizieren oder Berechtigungen für Ermäßigungen nachzuweisen, bei der Anmeldung in Hotels und anderen Situationen, die eine Identitätsprüfung erfordern. Es ist festgelegt, dass in Fällen, in denen ein Bürger seine Identität über diesen digitalen Dienst bestätigt, keine zusätzlichen Papierdokumente von ihm verlangt werden dürfen.
Zudem werden auf der Plattform weitere Funktionen möglich sein, wie das Signieren von Dokumenten mit einer verstärkten elektronischen Signatur. Der Dienst wird auch eine Plattform für die Interaktion zwischen Schülern und Lehrern an Schulen und Hochschulen sein.
Weiterführend – Karikaturist und Zar-Favorit: Eine einmalige Ausstellung des Malers Karl Brjullow in der Tretjakow-Galerie.