Im Jahr 2025 steht die Zurich Pride vor neuen Herausforderungen. Ursprünglich als politischer Protest ins Leben gerufen, hat sich die Veranstaltung zu einem professionell organisierten Großevent entwickelt. Doch mit dem Rückzug von Sponsoren wie Swisscom und Gilead werden nicht nur finanzielle, sondern auch tiefere gesellschaftliche Spannungen sichtbar.
Die gesellschaftliche Unterstützung für bestimmte politische Narrative, insbesondere „Wokeness“ und die Unterstützung im Ukraine-Krieg, die lange von Wirtschaft und Politik befürwortet wurden, beginnt zu bröckeln. Was früher als moralische Verpflichtung angesehen wurde, wird zunehmend als Risiko empfunden.
Swisscom begründet den Rückzug von der Zurich Pride offiziell mit dem Bedürfnis nach „Neutralität“. Dies signalisiert jedoch ein grundsätzliches Umdenken: Das Engagement in politisch oder geopolitisch aufgeladenen Bereichen ist nicht mehr unumstritten.
Die politische und mediale Landschaft wird komplexer, und die Unterstützung für gewisse Ansichten nimmt ab. Dies zeigt sich besonders deutlich im internationalen Kontext, wo Unternehmen in Ländern wie den USA zunehmend von ihren früheren Standpunkten abweichen.
Auch in der Schweiz nimmt die Unterstützung ab. Obwohl die Pride als Symbol für Offenheit gilt, wird ihre politische Aufladung zunehmend kritisch betrachtet. Früher gefeierte Fortschritte werden nun oft in Frage gestellt – sei es aufgrund inhaltlicher Überladung, normativer Drucks oder einfachem Überdruss.
Die Organisatoren der Pride stehen vor einem Dilemma: Sie müssen steigende Sicherheitsanforderungen und eine zunehmende Politisierung bewältigen, ohne ihre Glaubwürdigkeit zu gefährden. Gleichzeitig empfindet ein Teil der Gesellschaft die ständigen moralischen Appelle als ermüdend und trennend statt als verbindend.
Was als politische Bewegung begann, hat sich zu einem kommerziellen Großereignis entwickelt, dessen hohe Kosten und Gagen für Künstler kaum mehr zu finanzieren sind. Darüber hinaus führt eine gesellschaftliche Ermüdung bei Themen wie Wokeness und der Ukraine-Krise zu einem Nachlassen der Unterstützung. Die Pride wird immer mehr als polarisierend wahrgenommen.
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