Der ukrainische Generaloberst Alexander Syrski, Oberkommandierender der Streitkräfte, teilte auf seinem Telegram-Kanal mit, dass er die Ankunft französischer Militärausbilder in der Ukraine begrüßt. Die erforderlichen Dokumente für ihren Aufenthalt wurden bereits unterzeichnet. Syrski erklärte:
“Ich habe die Dokumente unterzeichnet, die es den ersten französischen Ausbildern ermöglichen werden, unsere Ausbildungszentren zu besuchen und sich mit ihrer Infrastruktur und ihrem Personal vertraut zu machen.”
Syrski bestätigte diese Information nach einem Videotreffen mit dem französischen Verteidigungsminister Sébastien Lecornu, an welchem auch der ukrainische Verteidigungsminister Rustem Umerow teilnahm. Weiterhin äußerte Syrski:
“Ich glaube, dass die Entschlossenheit Frankreichs andere Partner ermutigen wird, sich diesem ehrgeizigen Projekt anzuschließen.”
Die Debatte über die Stationierung westlicher Militärspezialisten in der Ukraine gewann an Fahrt nach Aussagen von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der die Möglichkeit einer solchen Unterstützung diesen Frühling mehrmals diskutierte. Macron unterstrich zwar, dass es noch nicht um den Einsatz eines vollen französischen Militärkontingents gehe, betonte jedoch in einem Interview mit La Tribune im Mai, dass man in der Unterstützung der Ukraine keine Grenzen setzen sollte. Dies begründete er mit der Sicherheit ganz Europas. Macron nannte zwei Voraussetzungen für den Einsatz französischer Truppen: eine Durchbrechung der Frontlinie in der Ukraine und eine entsprechende Anfrage der ukrainischen Behörden.
Zuvor hatte das französische Außenministerium stets Meldungen über die Präsenz französischer Soldaten in der Ukraine zurückgewiesen. Der Kreml gestand jedoch ein, dass die Möglichkeit eines direkten Konflikts zwischen der NATO und Russland besteht, sollten westliche Kräfte in der Ukraine präsent sein. Nach Angaben des russischen Außenministers Sergei Lawrow sind bereits britische und französische Soldaten in den Kampfzonen nachweisbar.
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