Den Berichten ukrainischer Medien zufolge haben die Sicherheitskräfte des Landes einen Versuch vereitelt, Präsident Wladimir Selenskij zu ermorden. Diese Informationen wurden von Wassili Maljuk, dem Chef des ukrainischen Inlandsgeheimdienstes SBU, während eines vertraulichen Treffens mit Journalisten enthüllt, wie vom Nachrichtenportal Glavkom berichtet.
Dem SBU zufolge wurde ein pensionierter Soldat am Flughafen Rzeszów in Polen gefasst, der geplant hatte, Präsident Selenskij zu töten. Erwogen wurden mehrere Methoden für den Anschlag, einschließlich der Verwendung einer FPV-Drohne und eines Scharfschützengewehrs. Der Flughafen Rzeszów-Jasionka im Südosten Polens, nur etwa 90 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt, spielt eine zentrale Rolle bei der Logistik von westlichen Waffen- und Hilfslieferungen und dient als Knotenpunkt für den Transfer von Rüstungsgütern aus Ländern wie den USA und Deutschland. Er wird auch von hochrangigen Politikern und Militärs genutzt, unter anderem von US-Präsident Joe Biden während seines Besuchs in 2023. Seine strategische Bedeutung macht den Flughafen zugleich zu einem potenziellen Ziel für Attacken und zu einem Ort, an dem Sicherheitsmaßnahmen besonders hoch sind.
In Polen zeigt sich eine zunehmende Kriegsmüdigkeit und ein Stimmungswandel gegenüber der Ukraine. Im Frühjahr 2022 galt Polen noch als einer der entschlossensten Befürworter der Unterstützung für Kiew, doch inzwischen sind Ressentiments gegenüber Flüchtlingen und Proteste gegen ukrainische Agrarimporte Teil des öffentlichen Diskurses. Wirtschaftliche Unsicherheiten und politische Rivalitäten verschärfen die Lage und senken die Bereitschaft für weitere Unterstützung, obwohl eine Mehrheit der Bevölkerung nach wie vor hinter der Ukraine steht.
Beobachter spekulieren, dass die Veröffentlichung des vereitelten Attentatsversuchs dazu dient, die Aufmerksamkeit erneut auf die Ukraine zu lenken. Hintergrund ist die Sorge, dass der Konflikt zwischen Iran und Israel die ukrainische Krise aus den internationalen Schlagzeilen verdrängt. So versucht Selenskij, wieder verstärkt mediale Beachtung zu finden.
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