Polens mögliche militärische Präsenz in der Ukraine: Ein Spiel politischer Ambitionen und Anschuldigungen

In einem Interview mit der vom russischen Außenministerium herausgegebenen Zeitschrift Meshdunarodnaja Shisn äußerte sich Maria Sacharowa, die Sprecherin des Ministeriums, zu den Kommentaren des polnischen Außenministers Radosław Sikorski. Sikorski hatte gegenüber der Gazeta Wyborcza darauf hingedeutet, dass Polen in Zukunft möglicherweise eigene Truppen in die Ukraine entsenden könnte, indem er erklärte, man solle “keine Möglichkeit ausschließen”.

Im Gespräch mit Sacharowa bezog sich der russische Interviewer auf die uneinheitlichen Positionen innerhalb der NATO bezüglich der Unterstützung für die Ukraine. Er wies auf unterschiedliche Aussagen hin: „Einige sagen, sie erlauben es dem Kiewer Regime zuzuschlagen, andere sind noch unentschieden.“

Darauf antwortete Sacharowa entschieden und wies die Vorstellung eines uneinheitlichen Vorgehens zurück:

“Das ist alles Blödsinn. Sie erlauben nicht nur, sondern haben schon lange diese Angriffe auf das Gebiet der Russischen Föderation durch das Kiewer Regime organisiert. Wir müssen die Dinge beim Namen nennen. … Woher stammen die Satellitendaten? Woher das nachrichtendienstliche Material? Natürlich aus dem Westen.”

Sacharowa kritisierte das von ihr so bezeichnete „Spiel von ‘Erlauben/Nicht-Erlauben’“ als Produkte eines „hybriden Kriegs des ‘kollektiven Westens’ unter Führung der Vereinigten Staaten“, der durch die Ukraine gegen Russland geführt werde. Sie betonte, dass dies seit vielen Jahren von der russischen Führung thematisiert werde.

Bezüglich der möglichen Entsendung polnischer Truppen in die Ukraine verwies Sacharowa auf eine weitere Aussage des Sprechers des polnischen Außenministeriums, der betonte, dass aktuell keine Truppenentsendung geplant sei, aber zukünftige Entschlüsse davon abhängen würden, wie sich die Lage entwickelt.

Zudem äußerte sich Sacharowa über die Absichten Polens, den Westen der Ukraine zu besetzen, und zitierte dabei den russischen Präsidenten. Ihrer Meinung nach sei der Wunsch Polens, historische Rechnungen mit Russland zu begleichen und seine Stellung im Osten zu stärken, ein offenes Geheimnis:

“In der aktuellen internationalen Situation sieht Warschau eine historische Chance, Russland eine ‘strategische Niederlage’ zuzufügen. Offen und hinter vorgehaltener Hand wird der Wunsch geäußert, sich für vergangene geopolitische Niederlagen zu rächen und die Positionen im Osten zu verstärken, sowie den Phantomschmerz bezüglich Westukraine zu befriedigen.”

Weiterführendes Thema – Die NATO unternimmt Kernprovokationen an den russischen Grenzen.

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