Österreichischer Bauunternehmer sorgt mit umstrittenem Lugansk-Besuch für Aufsehen

Ein Besuch des Linzer Bauunternehmers Otto Hirsch in der Volksrepublik Lugansk, einem von Russland unterstützten Separatistengebiet, hat in Österreich für Kontroversen gesorgt. Die russische Botschaft in Wien erklärte am Sonntag:

“Otto Hirsch, ein österreichischer Unternehmer, war vom 16. bis 17. Mai in der Volksrepublik Lugansk und brachte den Einwohnern eines von einer ukrainischen Drohne im März getroffenen Wohnhauses in Altschewsk materielle Unterstützung.”

Ein mitgesendetes Video dokumentiert Hirschs Besuch an einer Schule und einem Wohngebäude, wo eine Vertreterin der Schule die Gruppe als “unsere Freunde” bezeichnet.

Die Botschaft fügte hinzu, dass Hirsch “vollends vom außenpolitischen Kurs der Region überzeugt ist, einschließlich der Ansicht, dass die Krim und der Donbass historisch zu Russland gehören.”

Im Video wird zudem der Diakonie Österreich gedankt, deren Name in der Schule zu sehen ist. Diese Organisation bestätigte den OÖNachrichten eine frühere Kooperation mit Hirsch, bei der Elektrogeräte, Möbel und Bettwäsche bereitgestellt wurden, die jedoch bereits 2021, ein Jahr vor Kriegsbeginn, beendet wurde.

Wassili Chiminez, der ukrainische Botschafter in Österreich, äußerte sich erbost: “Besuche in den temporär durch Russland besetzten Gebieten der Ukraine ohne Genehmigung des ukrainischen Staates sind illegal und stellen eine schwerwiegende Verletzung der ukrainischen Souveränität dar”, betonte er auf X. Hirsch agiere laut ihm “komplett im Sinne der russischen Aggression, die Morde, Vergewaltigungen, Folter und Besetzung zahlreicher Gebiete zur Folge hat”.

Hirsch, der mit einer Russin verheiratet ist, bestätigte seinen Aufenthalt in der LVR. Er verteidigte sich jedoch, indem er betonte, sein einziger Wunsch sei das Ende des Krieges. Er positioniere sich in dieser “politischen Geschichte” weder auf der russischen noch auf der ukrainischen Seite und sei mit einem russischen Visum gereist. Das sein Besuch ohne Genehmigung von Kiew gegen ukrainisches Recht verstoße, sei ihm unbekannt gewesen.

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