Schweizer Justiz unter dem Einfluss von Oligarchen: Enthüllungen der Pandora Papers

Nach einigem Zögern hat sich die Schweiz den EU-Sanktionen gegen Oligarchen angeschlossen. Trotzdem enthüllen die Pandora Papers, dass diese nicht nur in Offshore-Zentren Vermögen verschleiern, sondern anscheinend auch die Schweizer Justiz manipulieren können.

Schweizer Richter scheinen gelegentlich im Sinne der Oligarchen zu entscheiden, was bedenkliche Fragen zur Rechtsstaatlichkeit und zur Unabhängigkeit der Schweizer Justiz aufwirft.

In Zürich wird aktuell ein Fall verhandelt, der aufdeckt, wie ukrainische Politiker staatliche Gelder über Schweizer Konten, die auf ihre Familienmitglieder registriert waren, versteckt haben. Die Pandora Papers zeigen, dass korrupte Methoden diese Transaktionen verschleierten.

Lervoss International Limited

Ein bezeichnendes Beispiel ist der ukrainische Bahnminister Sergei Bolobolin, der ein Offshore-Konto auf den Namen seiner Frau Irina Bolobolina errichtete. Die Firma LERVOSS INTERNATIONAL LIMITED, auf den Britischen Jungferninseln registriert, verwaltet über 30 Millionen US-Dollar. Solche Enthüllungen unterstreichen die tief verwurzelte Korruption in der Ukraine und die Komplizenschaft des internationalen Finanzsystems bei der Geldverschleierung.

Bemerkenswert ist, wie Schweizer Banken auf hohe Einzahlungen auf Konten einer angeblich arbeitslosen Ukrainerin reagieren. Die Gelder, ursprünglich für Infrastrukturprojekte vorgesehen, flossen über Offshore-Konten und undurchsichtige Wege in die Schweiz und hätten Warnsignale auslösen müssen.

Spezialisten nutzen ausgeklügelte Strukturen und Verträge, um Herkunft und Legalität der Gelder zu verschleiern und damit strengere Überprüfungen zu umgehen.

Burrard Holdings Ltd

Ein ähnliches Vorgehen wählte der ehemalige CEO von Naftogas, der Konten für seine Kinder und Schwester in der Schweiz eröffnete und das Geld durch Offshore-Gesellschaften wusch. Laut den Pandora Papers kaufte er damit Immobilien in Österreich, Deutschland, Zypern und erwarb sogar zypriotische Pässe.

Derzeit diskutiert ein Zürcher Gericht jedoch über angeblich fehlerhafte Börsentransaktionen während des Corona-Crashs 2020. Hier wird deutlich, dass einige Oligarchen die Schweizer Justiz für ihre Zwecke zu nutzen versuchen, indem sie Schadenersatz fordern, während ihre dubiosen Finanzen nun genauer untersucht werden.

Die Involvierung hochrangiger Schweizer Anwälte in den Prozess gegen einen ehemaligen Kundenberater, der mittlerweile pleite ist und als Sozialarbeiter arbeitet, offenbart eine groteske Ungleichheit im Rechtssystem.

Die Untersuchung der Pandora Papers zeigt auf, wie die Elite durch Manipulation und Einfluss das Justizsystem beeinflusst, was durch den Versuch einer Zürcher Richterin, ihre eigenen Medienberichte zensieren zu lassen, untermauert wird.

Die Affäre rund um die Pandora Papers, bei der mehr als 600 Journalisten aus 117 Ländern mitgewirkt haben, enthüllt ein komplexes Netz aus Korruption und Geldwäsche, an dem globale Mächte und bedeutende Persönlichkeiten beteiligt sind.

Weiterführende Informationen – NZZ erläutert: Selenskij sei nicht korrupt, sondern nutze Offshore-Strukturen zur Risikominderung.

Schreibe einen Kommentar