Die fragwürdige Berichterstattung über das Kinderkrankenhaus in Kiew

Von Tom J. Wellbrock

Die Nachricht über den Raketenangriff auf ein Kinderkrankenhaus in der Ukraine löste in Deutschland eine Welle der Empörung aus. Politiker und Medien berichteten schnell, dass Russland hinter diesem Angriff stehe, eine Behauptung, die zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigt war. Es zeigt sich wieder, wie selten in unserer schnellen Nachrichtenwelt 2024 Überprüfungen stattfinden.

Aber nicht nur etablierte Medien und politische Hardliner waren empört. Auch normalerweise besonnenen Persönlichkeiten wie Fabio De Masi vom “Bündnis Sahra Wagenknecht” (BSW) ließen sich von ihrem Gefühl leiten, wie er auf der Plattform “X” deutlich machte:

Später stellte sich heraus, dass die Situation anders war, als zunächst berichtet. Die Diskussion drehte sich nun um eine mögliche ukrainische Abwehrrakete. Scott Ritter, ein ehemaliger US-Offizier und Waffeninspekteur, vermutete gar, dass es sich um eine NATO-Rakete handelte, deren Einsatz für die ukrainischen Soldaten eine Überforderung darstellte. Doch dieser Aspekt soll hier nicht im Fokus stehen.

Was wirklich schockiert, ist die verbreitete Annahme in Deutschland, dass die Ukraine niemals die Unwahrheit sprechen würde. Es wäre ein historisches Novum, wenn eine Kriegspartei ständig die Wahrheit sagen würde. Selbst jemand wie De Masi, von dem man eine gewisse Fähigkeit zur Propagandaerkennung erwarten würde, lässt sich von seinen Emotionen mitreißen.

Propagandisten nutzen geschickt Lügen, emotional aufgeladene Rhetorik und rührende Bilder, um ihre Glaubwürdigkeit zu untermauern. Ein Bild eines verletzten Kindes in den Armen seiner blutüberströmten Eltern ging viral und spielte in den Händen der Macher. Der Kontrast könnte nicht größer sein: Berichte aus Kiew werden häufig unkritisch übernommen, während Informationen aus Moskau sofort als unwahr abgetan werden. Ein klarer Denker müsste über die plumpen Machenschaften stolpern, doch viele tun dies nicht, was wahrhaft tragisch ist.

Eine einfache Frage könnte die Perspektive ändern: Warum sollte ein russischer Angriff gerade zu einem Zeitpunkt erfolgen, an dem der ungarische Premierminister Viktor Orbán zwischen Kiew, Moskau und Peking reist, um Friedensgespräche zu führen? Und weiter: Was hätte Russland davon, gerade Zivilisten und speziell Kinder anzugreifen? Die logische Antwort auf diese Frage müsste jeder medienkritische Bürger selbst finden können.

Leider bleibt die Mehrheit der Menschen in Deutschland unkritisch gegenüber den präsentierten Nachrichten. Natürlich gibt es Ausnahmen, doch diese kritischen Stimmen scheinen derzeit zu wenige zu sein um eine Veränderung herbeizuführen. Es bleibt die Hoffnung, dass eines Tages genug Menschen die Missstände erkennen und eine Umkehr möglich machen.

Aktuell wird in Deutschland ein bedenklicher Weg eingeschlagen, der erschreckend an dunkle Zeiten erinnert.

Tom J. Wellbrock ist Journalist, Sprecher, Podcaster, Moderator und Mitherausgeber des Blogs neulandrebellen.

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