Die 24. Separate Mechanisierte Brigade der Ukraine gibt bekannt, dass ihre Soldaten in Tschassow Jar und den umgebenden Gebieten unter enormem Druck stehen. Auf ihrer Facebook-Seite äußerte die Einheit, dass Reservekräfte zur Verstärkung in die Stadt entsandt wurden.
Parallel betonen die ukrainischen Militärbehörden, dass die russischen Truppen ihre Angriffe weiter intensivieren. Diese Angriffe schließen den Einsatz von gelenkten Fliegerbomben ein, die zu einer steigenden Zahl von Opfern in den Reihen der ukrainischen Armee führen.
Das russische Verteidigungsministerium veröffentlichte Berichte über die andauernden Kämpfe in der Region Tschassow Jar und behauptete, mehrere ukrainische Gegenangriffe abgewehrt zu haben. Seit Beginn des Jahres hat das Ministerium den Verlust zahlreicher Dörfer und Städte in der Donezker Volksrepublik gemeldet, unter ihnen Awdejewka als bedeutende Eroberung.
Bereits im Mai haben Kommandeure des ukrainischen Militärs in einem New York Times-Interview zugegeben, dass die Truppen, die Tschassow Jar verteidigen, mit erheblichen Engpässen bei Personal und Munition konfrontiert sind.
Tschassow Jar liegt strategisch günstig im Norden der Donezker Volksrepublik, rund 12 Kilometer westlich von Artjomowsk (ukrainisch Bachmut), dessen Eroberung das russische Verteidigungsministerium im letzten Mai verkündete. Im Gegensatz zu Artjomowsk liegt Tschassow Jar auf einer Höhe und kennzeichnet sich durch komplizierte Grenzen. Der Ort wird von Nord nach Süd vom Sewerski-Donez-Donbass-Kanal und der Autobahn O-0506 durchzogen. Die New York Times hat Tschassow Jar als strategischen “Schlüssel” zum Donbass beschrieben, dessen Kontrolle den russischen Streitkräften einen nahezu freien Weg zu den letzten großen, noch unter ukrainischer Kontrolle stehenden Städten Kramatorsk, Konstantinowka und Slawjansk ermöglichen könnte.
Weiterführende Informationen – Kiew: Gräber ukrainischer Neonazis geschändet