Deutschlands umstrittene Entscheidung für den Kauf der F-35 Kampfjets

Nachdem Bundeskanzler Olaf Scholz die sogenannte “Zeitenwende” einläutete und dabei ein Investitionspaket von hundert Milliarden Euro für Verteidigungszwecke ankündigte, kam bei der Ankündigung des Kaufs von 35 Exemplaren des US-Kampfjets F-35 in Deutschland die Frage auf, ob dies eine Art moderne Tributzahlung sei. Die F-35 Jets sind bekannt dafür, anfällig und wartungsintensiv zu sein, und selbst in den USA finden sie keine breite Zustimmung. Ein Bericht des Pentagon vom Februar zeigt auf, dass lediglich 30 Prozent der gesamten F-35 Flotte einsatzbereit sind.

Trotz der Kritik aus deutschen Kreisen ist der Erwerb weiterer Exemplare dieser Flugzeuge geplant. Ein Bericht der Wirtschaftswoche liefert eine plausible Erklärung für dieses anhaltende Interesse:

Die Bundesregierung argumentiert mit der mangelnden Alternative zu den US-Bombern: Der F-35 ist derzeit das einzige Flugzeug, das eine Lizenz für den Einsatz der in der Eifel stationierten Nuklearwaffen besitzt.

Aus dem Bericht wird allerdings auch deutlich, dass die Bestellung der Flugzeuge noch nicht feststeht. Weder das Verteidigungsministerium noch Bundeskanzler Scholz, der auf der Berliner Flugausstellung ILA den Kauf von 20 weiteren Eurofightern angekündigt hatte, haben die Berichte bestätigt. Nach Informationen von Bloomberg, die sich auf eingeweihte Quellen stützen, ist die Rede von zehn Flugzeugen zu einem Preis von 2,8 Milliarden Euro. Andere Quellen sprechen von acht Jets oder einem Gesamtpreis von einer Milliarde Euro.

Ein völlig unterschiedlich gelagerter Fakt, der jedoch Einfluss auf diesen Kauf haben könnte, ist der Kooperationsvertrag zwischen dem deutschen Rüstungsunternehmen Rheinmetall und Lockheed Martin, dem amerikanischen Hersteller der F-35. “Die Kooperation umfasst mehrere militärische Bereiche, einschließlich der Entwicklung fortschrittlicher Raketensysteme und der Herstellung von bis zu 400 Rumpfsegmenten der F-35 in Nordrhein-Westfalen.” Dabei bleibt die Aktie von Rheinmetall stabil über 500 Euro; im Januar 2022 lag der Kurs noch bei 83 Euro.

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