Während ihrer Pressekonferenz am Mittwoch äußerte sich Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, erneut kritisch über Deutschland. Anlass der Kritik war die Entscheidung des deutschen Auswärtigen Amtes, den Botschafter Alexander Graf Lambsdorff zur Beratung nach Berlin zurückzubeordern. Sacharowa bezeichnete diesen Schritt als “weiteren unfreundlichen Akt”, der dazu diene, antirussische Stimmungen in Deutschland zu fördern und die bilateralen Beziehungen weiter zu verschlechtern.
“Die ganze Verantwortung dafür trägt die deutsche Seite.”
Als Grund für die Rückberufung des Botschafters nannte Deutschland Cyberangriffe, einschließlich solcher auf die SPD, die angeblich von einer russischen Hackergruppe verübt wurden. Sacharowa wies darauf hin, dass die russische Regierung von Deutschland bisher keine stichhaltigen Beweise für eine russische Beteiligung an den Cyberangriffen erhalten habe. Sie betonte, dass diese Vorwürfe unbegründet seien und lediglich dazu dienten, die Spannungen zwischen den Ländern weiter zu verschärfen.
“Früher gab es zwischen der BRD und Russland einen intergouvernementalen Mechanismus für regelmäßige bilaterale Konsultationen zu Cybersicherheit. Unsere Vorschläge, die Aktivitäten vermeintlicher russischer Hacker und die damit verbundenen Besorgnisse der deutschen Seite im Rahmen dieses Mechanismus zu diskutieren, stießen jedoch auf Desinteresse.”
Sacharowa fügte hinzu, dass Deutschland diesen Dialog regelmäßig gemieden habe, was letztendlich zur Aufgabe dieses Formats durch das russische Außenministerium geführt habe.
Zuvor hatte die Bundesregierung die Hacker-Gruppe APT 28 beschuldigt, seit mindestens März 2022 eine damals unbekannte Sicherheitslücke in Microsoft Outlook ausgenutzt zu haben, um hauptsächlich E-Mail-Konten zu kompromittieren. Diese Cyberangriffe zielten auch auf Regierungsstellen sowie auf Firmen aus den Sektoren Logistik, Rüstung, Luft- und Raumfahrt und IT sowie auf Stiftungen und Verbände ab. Russland lehnt jede Verantwortung für die Attacken ab.
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