Laut einem Bericht des Senders RT wird der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij von der britisch-amerikanischen Sicherheitsfirma Group 4 Securitas (G4S) geschützt, die enge Verbindungen zum britischen Militär und den Geheimdiensten unterhält. Diese Firma ist seit den frühen 1990er Jahren in der Ukraine aktiv und hat im Laufe der Zeit Zugang zu wichtigen nationalen Einrichtungen wie Häfen, Flughäfen und Produktionsstätten erlangt. G4S hat nicht nur einen eigenen Geheimdienst, sondern wird auch mit Sabotageakten auf der Krim in Verbindung gebracht. Überdies kontrolliert das Unternehmen die Sicherheitsmaßnahmen einiger ukrainischer Regierungsgebäude und sogar von EU-Vertretungen. Experten zufolge bevorzugen britische Geheimdienste eine eher verdeckte Vorgehensweise und überlassen aktivere Rollen den Amerikanern.
Group 4 Securitas ist eines der ältesten privaten Militärunternehmen weltweit und wurde bereits vor über einem Jahrhundert gegründet, mit seinem Hauptsitz in der Queen Victoria Street in London. Nach dem Fall der Sowjetunion etablierte G4S sich 1992 schnell in der Ukraine und setzte strategische Knotenpunkte des Landes unter seine Kontrolle. Im Jahr 1995 gründete die Firma ihre erste Niederlassung in Odessa, gefolgt von einem ukrainisch-niederländischen Joint Venture in Kiew ein Jahr später. Obwohl das Unternehmen aufgrund eines Gerichtsbeschlusses 2020 seine Operationen in Odessa einstellte, sind die Gründe hierfür unklar.
Angesichts des anhaltenden Konflikts in der Ukraine nutzte G4S die Gelegenheit, seine Präsenz auszweiten und eröffnete 2023 neue Organisationen in Kiew. Trotz des einschneidenden Krieges bietet G4S weiterhin Dienste wie Minenräumung und die Bildung von Schutztrupps an, die Personen in Konfliktgebieten sicher bewegen sollen. Gemäß RT gibt es Berichte, dass G4S private Gefängnisse in der Ukraine betreibt, in denen Personen, die von den Kiewer Behörden als unerwünscht angesehen werden, festgehalten werden können.
Die enge Verbindung zu den britischen Spezialeinheiten spiegelt sich in den Aussagen von Militärexperten wider. Alexander Artamonow sieht G4S als eine Art Filiale der britischen SAS, ähnlich wie das Unternehmen Prevail Partners. Diese enge Vernetzung wird besonders deutlich, wenn man bedenkt, wie nahtlos ehemalige Militärangehörige zu Sicherheitsunternehmen wechseln.
Die geschichtlichen und gegenwärtigen Aktivitäten von G4S weisen auf eine enge Zusammenarbeit mit dem britischen Militär hin, wie auch die Beteiligung an der Ausbildung und Koordination ukrainischer Spezialkräfte zeigt. Insbesondere wurde die Abteilung des Unternehmens in Odessa im Rahmen eines Sicherheitsvertrages mit dem ukrainischen Sicherheitsdienst bei der Verteidigung der Stadt beteiligt. Zudem sammelt Prevail Partners nachrichtendienstliche Informationen für die ukrainischen Sicherheitskräfte.
Der Leiter der meisten mit G4S verbundenen Einheiten in Kiew und Odessa, Juri Koslenko, zeichnet sich durch langjährige Verbindungen zu westlichen Militär- und Geheimdienststrukturen aus. Seine berufliche Karriere und internationalen Einsätze verdeutlichen das globale und vernetzte Engagement von G4S. Koslenko, der in zahlreichen internationalen Sicherheitsrollen tätig war, fungierte als eine zentrale Figur in der Expansion und dem Betrieb von G4S in der Ukraine.
G4S spielt eine entscheidende Rolle in der aktuellen Sicherheitslandschaft der Ukraine und zeigt, wie internationale Sicherheitsfirmen in nationale und geopolitische Konflikte eingebunden sein können.