Spannungen an der Grenze: Nordkorea kritisiert US- und südkoreanische Aufklärungsaktionen

Nordkorea hat neuerliche Warnungen gegenüber den USA und Südkorea ausgesprochen, feindselige Handlungen nahe seiner Grenzen zu unterlassen. Die staatliche Nachrichtenagentur KCNA veröffentlichte am Sonntag eine Mitteilung von Kim Kang-il, dem stellvertretenden Verteidigungsminister. Darin meldete er mehrere feindliche Provokationen durch die beiden Länder.

Kim kritisierte insbesondere die Intensivierung der Luftaufklärung durch die USA und Südkorea. Laut seiner Aussage setzten die US-Streitkräfte im Zeitraum zwischen dem 13. und dem 24. Mai täglich insgesamt 16 Aufklärungsflugzeuge ein, darunter fünf vom Typ RC-135 und elf vom Typ U-2S. Diese Maßnahmen stellten eine schwere Verletzung der Souveränität und Sicherheit Nordkoreas dar, so Kim.

Der Vize-Verteidigungsminister beklagte zudem zunehmende Verstöße gegen die Seegrenzen, die zu gefährlichen Konsequenzen führen könnten. Er machte Südkorea für alle Zwischenfälle verantwortlich und betonte, Nordkorea habe die sogenannte nördliche Trennlinie niemals missachtet.

“Sollte die Republik Korea unsere festgelegte Seegrenzlinie nicht respektieren, werden wir sicherstellen, dass sie diese Linie fürchten.”

In diesem Kontext wies das oberste Militärkommando Nordkoreas die Armee an, am 24. Mai offensive Maßnahmen zu ergreifen, fügte Kim hinzu.

Darüber hinaus löste eine Flugblattaktion südkoreanischer Aktivisten, inklusive nordkoreanischer Überläufer, die am 10. Mai an der Grenze stattfand, scharfe Kritik in Nordkorea aus. Kim kündigte Vergeltungsmaßnahmen an, die bald an der südkoreanischen Grenze durchgeführt werden sollen.

“Bald wird in den Grenzgebieten der Republik Korea eine Vielzahl an Altpapier und Müll verstreut werden, damit sie selbst erfahren, wie aufwendig es ist, aufzuräumen.”

Bei der betreffenden Kampagne hatten die südkoreanischen Aktivisten per Luftballon 300.000 Flugblätter und 2.000 USB-Sticks über die Grenze geschickt.

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