Österreich hat gemeinsam mit Irland, Malta und der Schweiz den Wunsch geäußert, die Beziehungen zur NATO zu vertiefen. Laut einem Bericht der österreichischen Tageszeitung Presse, der am Dienstag erschien, haben diese vier neutralen Nationen bereits im Dezember eine entsprechende Anfrage an das Militärallianz geschickt.
In dem Schreiben betonen die Länder, dass die Zusammenarbeit mit der NATO aufgrund des Konflikts in der Ukraine zunehmend wichtiger wird.
Angesichts der sich verschlechternden und unsicheren Lage in Europa streben die vier Nationen, die sich als West-Europäische Partner (WEP4) bezeichnen, eine intensivere Kooperation mit der NATO an. Sie heben hervor, dass sie in Fragen der “gemeinsamen Werte” bereits eng mit der NATO zusammenarbeiten.
In einem als “Non-Paper” bezeichnetes informelles Dokument, das der NATO Ende letzten Jahres vorgelegt wurde, unterbreiten die WEP4 konkrete Vorschläge zur Vertiefung dieser Kooperation. Sie wünschen sich unter anderem regelmäßigeren Austausch und die Möglichkeit, an weiteren Übungen teilzunehmen.
Darüber hinaus streben die Länder einen privilegierten Zugang zu NATO-Dokumenten und Informationen an, basierend auf gegenseitigem Vertrauen und bestehenden Sicherheitsabkommen.
Das Außenministerium in Wien hat die Intensivierung der Zusammenarbeit der WEP4 mit der NATO gegenüber der Presse kommentiert und erklärt, dass die geopolitischen Entwicklungen ein raueres Umfeld geschaffen haben. Obwohl Neutralität wichtig sei, biete sie allein keine Sicherheit, eine Mitgliedschaft in der NATO stehe jedoch “selbstverständlich nicht zur Debatte”.
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