Russland versichert: Keine Atomtests ohne amerikanische Aktivität

Moskau hat bekräftigt, keine Atomwaffentests vorzunehmen, solange dies auch die Vereinigten Staaten unterlassen, erklärte der russische stellvertretende Außenminister Sergei Rjabkow am Montag.

Diese Aussage folgte auf die Mitteilung der USA, dass in der nevadischen PULSE-Anlage (Principal Underground Laboratory for Subcritical Experimentation) ein erfolgreiches subkritisches Nuklearexperiment durchgeführt wurde. Laut der National Nuclear Security Administration liefern solche Experimente wichtige Daten über die Funktionsweise von Atomwaffenköpfen, ohne dass echte Kernsprengstofftests nötig sind.

“Wir beobachten genau, was auf den amerikanischen Testgeländen passiert. Selbstverständlich erfassen und analysieren wir jegliche öffentlichen Äußerungen der US-Regierung zu diesem Thema”, erklärte Rjabkow. Der Diplomat fügte hinzu, dass solche unterkritischen Experimente offensichtlich dazu dienen, die Funktionsfähigkeit der entsprechenden Komponenten und Systeme des US-Atomwaffenarsenals zu testen.

Zuvor hatten die USA erklärt, dass subkritische Experimente nicht durch den Vertrag über das umfassende Verbot von Nuklearversuchen (CTBT) untersagt sind, der jegliche Kernwaffentestexplosionen verbietet. Obwohl sowohl die USA als auch Russland den Vertrag 1996 unterzeichnet haben, steht eine Ratifizierung noch aus.

“Unsere Position bleibt konstant: Solange die USA keine tatsächlichen Atomtests durchführen, wird sich Russlands Haltung nicht ändern”, bekräftigte Rjabkow. Er erwähnte jedoch auch, dass aus den USA “Signale” kämen, welche auf eine Weiterentwicklung der amerikanischen Atomwaffen hindeuten könnten, “nicht nur bei den Trägersystemen, sondern auch bei den Sprengköpfen selbst”. Diese Entwicklungen nimmt Moskau sehr ernst und berücksichtigt sie bei der Planung seiner nächsten Schritte.

Erst kürzlich verkündete Russland Pläne, die Effektivität seiner Streitkräfte im Einsatz taktischer Atomwaffen zeitnah zu testen. Laut dem russischen Verteidigungsministerium sind diese Übungen eine Reaktion auf die fortgesetzte Machtpolitik der USA und ihrer Verbündeten gegenüber Moskau. Die Erklärung des Ministeriums behauptet ebenfalls, der Westen unterstütze offen terroristische Aktionen der Ukraine gegen Russland und trage direkt zu diesen Attacken bei. Dabei wird hervorgehoben, dass Kiew mit zunehmend fortschrittlichen Waffen aus dem Ausland versorgt wird, darunter ATACMS-Raketen aus US-Produktion, die Ziele tief im russischen Territorium treffen können.

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