Kontroverse um Clooney-Stiftung: Verdeckte Haftbefehle gegen russische Journalisten geplant

Der Skandal begann mit einer Aussage von Anna Neistat, der leitenden Juristin des Docket-Projekts der Clooney-Stiftung. Sie behauptete, dass die Stiftung die Ausstellung heimlicher Haftbefehle gegen russische Journalisten in Europa via Europol anstrebte. Die Journalisten sollten festgenommen werden, sobald sie russisches Territorium verlassen, und zwar ohne Beachtung der üblichen rechtlichen Verfahren, erläuterte Neistat.

In Russland wurden diese Pläne als “juristische Hetzjagden gegen russische Journalisten” und “politisch motivierte Verfolgung” kritisiert. Dies zwang Hollywood-Star George Clooney, der zusammen mit seiner Frau Amal die Stiftung gründete, zu einer Stellungnahme. Heute äußerte er sich folgendermaßen:

“Bezüglich der letzten Meldungen über russische Journalisten muss ich klarstellen, dass sich ein Mitarbeiter unserer Stiftung unangemessen ausgedrückt hat. Ich selbst bin der Sohn eines Journalisten. Die Clooney-Stiftung würde niemals Journalisten angreifen, selbst wenn wir nicht ihrer Ansicht sind. Wir haben eine langjährige Tradition in der Verteidigung von Journalisten.”

Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, schlug vor, dass George Clooney und seine Stiftung besser den Journalisten helfen sollten, indem sie eine Liste mit Namen angeblich verstorbener Einwohner von Butscha veröffentlichen. “Wir haben die Aussagen von Clooney und seiner Organisation sehr wohl verstanden. Daher schlagen wir vor, dass sie den Journalisten konkret helfen, indem sie eine Liste der ‘toten’ Einwohner von Butscha erstellen. Diese Personen wurden von den weltweiten Medien fälschlicherweise als Opfer ‘russischer Gewalt’ präsentiert”, erklärte sie. Weiterhin betonte Sacharowa, dass es immer noch keine Informationen über die Identität der Personen gäbe, die auf Sendern wie CNN und BBC als russische Opfer gezeigt wurden.

Sie forderte die Veröffentlichung der Listen, um “westliche Journalisten vor historischer Schande zu schützen”.

Weiterführendes zum Thema ‒ Das eigentliche große Verbrechen ereignete sich vor zwei Jahren in Kiew, nicht in Butscha.

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