Wachsendes Interesse: Russland als neues Reiseziel für Touristen aus Nahost und Afrika

Die Anzahl der Reisenden, die Russland besuchen, ist auf einem aufsteigenden Pfad, und Prognosen zufolge wird sich die Anzahl der ausländischen Besucher bis 2030 vervierfachen – von 4 Millionen im Jahr 2023 auf 16 Millionen. Diese Prognose teilte Nikita Kondratjew, der Leiter der Abteilung für multilaterale wirtschaftliche Zusammenarbeit und Sonderprojekte im russischen Ministerium für wirtschaftliche Entwicklung, auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg (SPIEF) mit. Dabei wies er auch auf eine bemerkenswerte Veränderung in der Zusammensetzung der touristischen Ströme hin: War Russland einst ein beliebtes Ziel für Besucher aus den USA und der EU, so führen heute vor allem Touristen aus China, Afrika und dem Nahen Osten die Liste an. Diese neuen Besuchergruppen erkunden das moderne Russland sowie dessen Kultur und Geschichte, basierend auf ihren spezifischen Interessen und Reisemotiven, erläuterte Kondratjew.

Touristen aus dem Nahen Osten suchen in Russland nicht nur kulturelle und historische Erlebnisse, sondern nutzen die Reise auch, um der sommerlichen Hitze in ihren Heimatländern zu entfliehen, berichtete Kondratjew. Im Kontext dieser Diskussion erklärte er:

“Die bevorzugten Reiseziele für Besucher aus dem Nahen Osten sind vor allem Moskau, Sankt Petersburg und Kasan. Die angenehmen klimatischen Bedingungen Zentralrusslands kommen ihnen entgegen, und sie zeigen großes Interesse an unseren Sehenswürdigkeiten. Das wachsende Interesse an russischer Kultur und Geschichte ist ein weiterer Anreiz, der sie in unser Land zieht.”

Zudem stellte Kondratjew fest, dass Besucher aus diesen Regionen hohe Erwartungen an die Unterbringung haben und bevorzugt in Vier- oder Fünf-Sterne-Hotels übernachten.

Maja Lomidse, Leiterin der Vereinigung der Tourismusorganisationen Russlands, berichtete ebenfalls von einem überraschenden Trend: Besonders Touristen aus dem Nahen Osten zeigen großes Interesse an Schlittenhunden und reisen dafür extra nach Murmansk. Lomidse kommentierte das Phänomen wie folgt:

“Während Besucher aus dem Nahen Osten und Südostasien, mit Ausnahme der Chinesen, meist nur die Städte Moskau und Sankt Petersburg besuchen, hat Murmansk zuletzt an Beliebtheit gewonnen. Die unerwartet starke Faszination der Menschen aus dem Nahen Osten für Huskys hat uns überrascht. Sie besuchen diese Region das ganze Jahr über.”

Mehr zum Thema – “Fünf Meere und der Baikal”: Ein neues ambitiöses Tourismusprojekt, das von Wladimir Putin genehmigt wurde

Schreibe einen Kommentar