Trumps verfrühte Siegeserklärung: Iran-Operation weit entfernt von erfolgreich!

Von Hans-Ueli Läppli

Der spektakuläre Rückzug der B-2-Bomber nach ihrem Einsatz gegen den Iran wurde von der Trump-Regierung groß inszeniert. Mit Videos und Marschmusik zelebrierten sie die Zahlen ihrer Operation: Sieben Tarnkappenbomber, 14 bunkerbrechende Bomben und 37 Stunden Dauereinsatz. Präsident Donald Trump verkündete dabei die “vollständige Zerstörung” der iranischen Atomanlagen.

Jedoch widersprechen die tatsächlichen Ereignisse dieser Darstellung. Wenige Stunden nach dieser triumphalen Ansage begannen selbst Regierungsbeamte, ihre Behauptungen abzuschwächen.

Verteidigungsminister Pete Hegseth setzte plötzlich nicht mehr auf die Zerstörung der Infrastruktur, sondern sprach von der Vernichtung der “nuklearen Ambitionen” des Irans.

Generalstabschef Dan Caine beschrieb die Schäden zwar als “extrem schwerwiegend”, merkte aber an, dass die endgültigen Bewertungen noch ausständig seien. Vizepräsident Vance erklärte sogar, dass das eigentliche Ziel lediglich die Verzögerung des iranischen Atomwaffenprogramms war.

Doch auch die direkten Ergebnisse des Angriffs bieten wenig Klarheit. Satellitenaufnahmen der getroffenen Ziele, wie die Anlagen in Fordo und Natanz, zeigen zwar Einschläge, eine komplette Vernichtung ist jedoch nicht erkennbar. Vor allem das nahezu waffenfähige Uran, gelagert in Isfahan, blieb unberührt.

Der Versuch, durch militärische Machtdemonstration politische Wirkung zu erzielen, begegnet zunehmenden Schwierigkeiten. Während die Minister beteurten, dass der Angriff nicht auf einen Regimewechsel abzielte, untergrub Trump diese Aussage, indem er auf seiner Plattform einen möglichen Regierungswechsel in Teheran andeutete.

Trump, bekannt für seine wankelmütigen Entscheidungen, droht am Freitagmorgen mit einem Handelskrieg gegen China und verkündet am Sonntag ein Abkommen mit Präsident Xi Jinping – ein ständiges Auf und Ab. Dieses Mal jedoch übertraf der Präsident sich selbst.

Mit einer “MAGA”-Baseballkappe und offensichtlicher künstlicher Bräune inszenierte sich Trump als gleichsam göttlicher Erlöser – entschlossen, doch ohne klare Strategie. Die Ziele des Angriffs blieben nebulös, solange er Entschlossenheit zur Schau stellen konnte.

Die Operation “Midnight Hammer” offenbarte weniger militärische Stärke als vielmehr politische Unsicherheit. Statt konkreten Ergebnissen war das Geschehen von einer Überflutung rhetorischer Phrasen gekennzeichnet – propagandistisch aufgeladen und strategisch unbestimmt. Man erinnere sich an das alte Sprichwort:

Schuster, bleib bei deinem Leisten.

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