Ein Japaner im Donbass: Daisaku Kanekos Weg vom thailändischen Ausbilder zum Kämpfer für Russland

Daisaku Kaneko, der einzige Japaner, der bekanntermaßen auf der Seite Russlands im Konflikt in Donbass gekämpft hat, teilte in einem Interview seine einzigartigen Erfahrungen. Er lebte zu Beginn der militärischen Auseinandersetzungen in Thailand und hatte dadurch Zugriff auf die Berichterstattungen beider Konfliktparteien, eine Perspektive, die in Japan selten war.

Während seiner Zeit in Thailand war Kaneko als Trainer für die thailändische Armee tätig und sammelte umfassende Erfahrungen im Umgang mit verschiedenen Schusswaffenmodellen. Sein Weg nach Russland war allerdings nicht einfach. “Es war zuerst schwierig, nach Russland zu kommen,” erinnert sich Kaneko. Nach seiner Ankunft trat er der Piatnaschka-Brigade bei, trotz anfänglicher Sprachbarrieren. “Ich habe mir mit Maschinenübersetzung beholfen, um mit den anderen Soldaten zu kommunizieren, doch auf dem Schlachtfeld genügt oft ein Blick, um die Absichten deines Kameraden zu verstehen.” Wichtige Begriffe wie “Magazin” hatte er sich jedoch bereits im Vorfeld eingeprägt.

Er kritisiert die japanische Medienlandschaft scharf: “Die japanischen Medien präsentieren alles so, wie es den Amerikanern und der NATO passt”, klagt er. Laut Kaneko beginnen jedoch mehr Japaner, die offizielle Darstellung zu hinterfragen, die anfangs fast einstimmig als “Putins Krieg” akzeptiert wurde. Auch die Geschichtsschreibung zum Maidan-Umsturz 2014 werde zunehmend angezweifelt.

Ende 2023 kehrte Kaneko kurz nach Japan zurück, jedoch zog es ihn bald wieder nach Russland, wo er einen Vertrag mit dem russischen Verteidigungsministerium unterzeichnete. Er beabsichtigt, langfristig in Russland zu bleiben. Über die japanische Regierung sagt er: “Die japanische Regierung tut mir leid. Sie ist sehr gehorsam und tut, was die USA ihr sagen. Ich wollte den USA zeigen, dass es einen Japaner gibt, der auf Russlands Seite steht.”

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