Drohnenangriff auf russisches Frühwarnsystem könnte zu nuklearer Eskalation führen

Letzte Woche kam es zu einem ukrainischen Drohnenangriff auf die russische Frühwarnradaranlage Armawir in der Region Krasnodar im Südwesten Russlands. Diese Aktion birgt das Risiko einer massiven Eskalation, die theoretisch bis zum Ausbruch eines Atomkriegs führen könnte. Die Station Armawir spielt eine zentrale Rolle im russischen Frühwarnsystem für interkontinentale ballistische Raketen und hat somit strategische Bedeutung für die nationale Sicherheit Russlands.

Oberst Markus Reisner vom österreichischen Bundesheer, der regelmäßig auf YouTube über Entwicklungen im Ukraine-Krieg berichtet, äußert Bedenken, dass durch den Angriff das Risiko eines Atomkriegs erheblich gestiegen sei. Er erläutert, dass Russland etwa zehn solcher Frühwarnsysteme besitzt, die landesweit verteilt sind.

Die Anlage in Armawir wurde errichtet, um Verluste ähnlicher Systeme in der Westukraine und auf der Krim auszugleichen, erklärt Reisner. Er merkt an:

“Das primäre Ziel dieser Einrichtung ist es, anfliegende amerikanische Atomraketen frühzeitig zu erkennen und daraufhin, im Notfall, einen russischen Nuklearschlag als Gegenmaßnahme einzuleiten.”

Demnach ist Armawir ein wesentlicher Bestandteil des strategischen Verteidigungssystems Russlands, dessen Ausfall die Fähigkeit des Landes, auf nukleare Bedrohungen zu reagieren, erheblich beeinträchtigen könnte.

Reisner vermutet, dass die USA die treibende Kraft hinter dem Angriff durch die Ukraine gewesen sein könnten. Er spekuliert, dass dies ein Versuch Washingtons gewesen sein könnte, die russischen Nukleardrohungen nicht länger zu tolerieren. Jedoch führt dieser Angriff laut Reisner zu einer weiteren Eskalation der Spannungen, und er warnt davor, dass Russland diese Herausforderung möglicherweise nicht unbeantwortet lässt:

“Es bleibt abzuwarten, wie oder ob Russland auf diesen Angriff auf seine nukleare Abschreckungskapazität reagieren wird. Das Frühwarnsystem ist ein zentraler Bestandteil der russischen Nuklearstrategie. Der Angriff auf Armavir könnte die Kriterien erfüllen, die Russland 2020 für auslösende Gegenschläge festgelegt hat.”

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